Brown Swiss
Ein starker Auftrieb mit sehr guten Qualitäten zeichnete die Brown Swiss-Kollektion aus. Käufer aus Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und einheimische Kundschaft honorierten dies mit angemessenen Preisen.
Bei den Zuchtbullen herrschte gute Nachfrage. Der Körsieger, ein Caracala-Sohn aus einer sehr gut bewerteten Puck-Tochter aus der Zucht von Martina Heckenberger, Hochdorf gefiel mit hohen genomischen Zahlen für Melkbarkeit 110 und Kalbeverlauf 111 und verblieb im Zuchtgebiet. Ein hornloser Varianz-Sohn aus einer leistungsstarken Amorie-Mutter von Helmut Schöllhorn, Ummendorf war am gefragtesten. Der großrahmige und lange Bulle ging für 1.850 € in den Raum Laupheim.
Starke Jungkühe erzielen Spitzenpreise! Gleich bei der ersten Jungkuh entbrannte ein heißer Bieterwettkampf. Kat. 6, eine wuchtige und mit bestem Euter ausgestattete Valid-Tochter aus dem Zuchtbetrieb von Ulrich Graf, Wangen geht auf eine hochleistende und VG-eingestufte Payssli-Mutter zurück und kostete 2.700 €. Sehr edel und fein präsentierte sich eine Calippo-Tochter von Martin Riß, Unterluizen. Kurz gekalbt und mit einem hohen und sehr breiten Euter ausgestattet, leistete sie 36 kg Milch bei bester Melkbarkeit. Sie wurde zum Spitzenpreis von 2.950 € an einen hessischen Stammkunden verkauft. Aus dem gleichen Bestand war eine komplette Simbaboy-Zweitkalbskuh im Angebot und mit weit über 41 kg Milch sehr gefragt. Sie ging in den Raum Leutkirch. Harmonisch präsentierte Hubert Schupp, Bodnegg eine elegante Canyon-Tochter, die mit ihrem hohen Euterboden bei bestem Zentralband glänzte.
Die aufgetriebenen Kälber konnten sehr flott verkauft werden.
Fleckvieh
Die beiden aufgetriebenen Zuchtbullen fanden flott Käufer. Körsieger war ein Hiroto-Sohn aus der auch überregional bekannten Ilion-Tochter Kessi. Sie ist die Stammkuh einer der aktuell interessantesten Kuhfamilien von Alfred Berger, Herbertingen. Kessi steht nun bei über 150.000 kg Lebensleistung mit nach wie vor bestem Exterieur. Der Bulle zeigte sich ebenfalls sehr harmonisch mit bestem Fundament und guter körperlichen Entwicklung. Er ging in einen Zuchtbetrieb auf der Ostalb. Edwin Schelkle, Herbertingen bot einen hornlosen Maui PP-Sohn an, der besonders aufgrund seiner Hornlosigkeit das Interesse auf sich zog. Seine Mutter, eine Miami-Tochter mit drei Kälbern, glänzt mit hervorragenden Inhaltstoffen – im Schnitt 3,68 % Eiweiß.
Seitens der Käufer gab es viel Lob für die Fleckvieh-Jungkuhkollektion. In der Tat konnte man sich leicht für die angebotenen Kühe begeistern.
Hubert Haidorfer, Herbertingen bot eine kapitale Valtra P*S-Tochter an. Mit nur 25 Monate Erstkalbealter war sie einerseits noch sehr jung, anderseits überzeugte sie dennoch mit hervorragender körperlicher Entwicklung. Optimale Größe und vor allem viel Körperlänge zeichneten sie aus. Nichtsdestotrotz war auch ihr Euter eine Augenweide - fest angebunden im Vordereuter, straffes Zentralband und optimale Zitzenausprägung und -stellung. Des Weiteren konnte von der Winterhalder GbR, Villingen-Schwenningen eine Hardenberg-Tochter als Spitzentier vorgestellt werden. Ihre Vorzüge lagen klar in der Euterlänge, hier im speziellen im Vordereuter. Aber auch Fundament und Körper rundeten diese Jungkuh perfekt ab. Noch nicht lange gekalbt konnte sie bereits 32 kg Marktgemelk vorweisen. Von den Zuchtbetrieben Jan Mayer, Engen und Rainer Ginter, Aichhalden waren jeweils mehrere Tiere im Aufgebot. Beide Gruppen konnten überzeugen. Von Mayers waren sehr schwere und wuchtige Tiere im Angebot, von denen eine Humboldt-Tochter besonders hervorstach. Diese großrahmige Jungkuh gefiel zudem mit einem stark ausgeprägten Schenkeleuter. Die Gruppe vom Zuchtbetrieb Ginter war in der Euterqualität einheitlich stark. Alle drei hatten Euter, die aufgrund der Festigkeit, der Zitzen und deren Stellung, für alle gängigen Melksysteme tauglich sind.
Die Qualität im Exterieur, samt ordentlichen Marktgemelken, machten eine flotte Auktion möglich, bei der alle Tiere schnell einen neuen Besitzer finden konnten.
Holsteins
Von den 7 aufgetriebenen Holstein-Bullen fanden 6 Bullen einen neuen Besitzer. Teuerster Zuchtbulle des Tages war ein genetisch hornloser Gladius-Sohn von Norbert Braith, Warthausen. Der superkorrekt gebaute Bulle geht auf die sehr bekannte Penmanship-Aria zurück und konnte mit 140 RZG glänzen. Ebenfalls sehr gefragt war ein rahmiger Mirco-Sohn von Thomas Bentele, Adelsreute, der mit viel Milch bei der Mutter punkten konnte.
Die Kunden der November-Auktion stellten sich alle auf einen langen Nachmittag ein. Mit über 100 Abgekalbten bei den Holsteins war die Auktion so groß wie schon lange nicht mehr. Durch einen zügigen Zutrieb, ordentliche Qualität und vor allem kaufwillige Kunden verlief die Auktion aber sehr flott. Dank des großen Angebots fanden sich auch zahlreiche sehr gute Jungkühe - so konnten gleich 25 Tiere für über 2.500 € zugeschlagen werden. Den Tageshöchstpreis mit über 3.000 € erzielte eine frisch abgekalbte und milchige Palmer-Tochter vom Zuchtbetrieb Erthle, Eggingen. Sie glänzte nicht nur mit ihrem sehr festen und hohen Euter, sondern auch züchterisch mit einem RZG von 144 und zahlreichen Familienmitglieder in der Besamung. Die Kuh aus der bereits angesprochenen Aria-Familie sicherte sich eine Stammkundin aus dem Schwarzwald. Sehr gute Preise konnte auch Martin Glökler, Tuningen mit seinen vier Jungkühen erzielen. Die sehr euterstarken und kräftig gebauten Jungkühe konnten alle für über 2.500 € verkauft werden. Unter diesen Jungkühen waren auch zwei hervorragende Brentano-Töchter. Die teuerste Jungkuh dieser Kollektion war jedoch eine Merian PP-Tochter, welche sich ein Stammkunde aus Vorarlberg sicherte. Dieser Kunde war es dann auch, der den Zuschlag für eine ähnlich stabil gebaute und leistungsstarke Saturn-Tochter von Elmar Kuon, Warthausen erhielt. Ein sehr gutes Auktionsergebnis hatte auch der Zuchtbetrieb Peter Maucher, Tannheim - zwei der drei Jungkühe konnte der Biobetrieb für deutlich über 2.500 € verkaufen. Die beiden Kingdom-Töchter zeigten die Stärken ihres Vaters - gutes Exterieur gepaart mit hoher Leistungsbereitschaft. Im Kaufauftrag konnten sie für einen Kunden aus der Region gekauft werden. Ebenfalls in der Region blieb eine Färse des Zuchtbetriebes Andreas Schuler, Kißlegg, welche frisch abgekalbt bereits bei über 30 kg Milch lag. Zu den leistungsstärksten Tieren der Auktion zählte eine Barrett-Tochter von der Mock GbR, Markdorf mit über 40 kg Milch. Auch sie konnte im Kaufauftrag an einen Kunden im Schwarzwald verkauft werden. Auffallend war auch die größere Stückzahl an mehrlaktierenden Tieren. Durch die deutlichen Unterschiede in der Qualität gingen die Preise jedoch weit auseinander. Erwähnenswert ist dabei aber eine Bermuda-Tochter von Karl Huchler, Schweinhausen. Diese sehr typstarke Kuh im zweiten Kalb und mit bestem Euter ausgestattet, gehörte ebenfalls zu den gefragtesten Tieren.
Das gute Interesse im Inland und zwei sehr kauffreudige Großkunden aus Italien trugen sehr wesentlich zu einer guten Auktion bei. Knapp die Hälfte der Tiere hatten zum Schluss einen ausländischen Käufer.
Die nächste Auktion in Bad Waldsee findet am 13. Dezember 2023 statt.
Preisspiegel:
|
Anzahl |
Minimum |
Maximum |
Durchschnitt |
Brown Swiss |
||||
Bullen |
4/3 |
1500 |
1800 |
1650 |
Jungkühe |
21/19 |
1300 |
2950 |
2066 |
Ältere Kühe |
2/2 |
1500 |
2600 |
2050 |
Zuchtkälber |
4/4 |
150 |
290 |
223 |
Fleckvieh |
||||
Bullen |
2/2 |
2050 |
2550 |
2300 |
Jungkühe |
23/23 |
1400 |
2650 |
2255 |
Holsteins |
||||
Bullen |
7/6 |
1500 |
2100 |
1800 |
Jungkühe |
99/96 |
1100 |
3050 |
2174 |
Ältere Kühe |
9/8 |
1250 |
2550 |
1819 |
Zuchtkälber |
1/1 |
250 |
250 |
250 |