Mit einem spektakulären Auftritt auf der 8. Deutschen Fleckviehschau konnte die RBW nach dem überwältigenden Erfolg auf der German Dairy Show zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Monaten auf einer Bundesschau das herausragende Niveau der heimischen Fleckviehzucht unterstreichen. Mit zwei Bundessiegertiteln, zwei Bundesreservetiteln, 4 Klassensiegen und 4 Klassenreservesiegen gingen fast die Hälfte aller Titel nach Baden-Württemberg.
Schon am Vorabend der Schau erregte das hochmotivierte Team der Jungzüchter sowohl mit der Qualität im Vorführwettbewerb, als auch in der Qualität der Vorführrinder Aufsehen. Von der RBW waren Luna Ott, Sarah Rau, Anja Rau, Max Hartmann, Elena Fuchs, Maria Scheuing, Levi Schmidt und Timo Keller gemeldet, die darüber hinaus das RBW-Team sowohl in Schauvorbereitung als auch an den Schautagen in Miesbach tatkräftig unterstützten und somit am Gelingen der Schau einen wesentlichen Anteil hatten. Die Preisrichter Hannes Neuner und Hannes Pfister aus Österreich konnten in der Entscheidung um das beste Typrind nicht umhin, die Vollschwester des Besamungsbullen Zappa zum Bundessieger der Vorführrinder im Typwettbewerb zu küren. Dem Besitzer Max Hartmann, Aichstetten gelang zudem das Erreichen des Reservebundeschampions im Vorführwettbewerb und er konnte damit seine Erfolgsserie von 2014, als er Bundeschampion im Vorführwettbewerb geworden war, fortsetzen.
Der Schauwettbewerb am Sonntag begann nach einer Viehsegnung und der offiziellen Eröffnung mit den Erstkalbskühen in 5 Klassen. Dabei waren die Qualitäten, speziell in Euter und Entwicklung, etwas heterogener, was den Preisrichter Reinhard Scherzer sichtlich forderte. Erschwerend kam hinzu, dass nur die ersten drei Tiere eines Ringes gereiht wurden, was eine finale Einsortierung der übrigen Tiere erschwerte und es für die Zuschauer nicht immer leicht machte, die Richtentscheidungen einzuordnen. Die RBW war in dieser Alterskategorie mit drei Tieren aus dem RBW-Kontingent von insgesamt 16 Ausstellungstieren vertreten. Die beiden Jungkühe Zeiger Gabriola und Edelstein My-Life, beide von Joachim Keller, Allmendingen wurden in ihren Ringen jeweils Zweite, allerdings waren sie so überragend, dass sie hinter der jeweiligen Klassensiegerin gleichzeitig auch Klassenreservesiegerinnen werden konnten. Speziell Edelstein My-Life war sicherlich eine der besten Euterkühe der jungen Alterskategorien, die sich in Textur, Euterboden und Euterkörper wesentlich vom Feld abheben konnte. Zudem trat in dieser Alterskategorie auch die typstarke Mabuso-Tochter Klaudi von Daniel Schneider, Bühlerzell an. Champion der Erstkalbskühe wurde schließlich Ex Machina Gina von Martin Pilz, Kallmünz vor der Virginia-Tochter Beauty von Michael Walser, Eurasburg.
Die Zweitkalbskühe waren speziell in der Euterqualität etwas unterschiedlicher, so dass es für die Malaga-Tochter Mali von Martin Bosch, Ballendorf ein leichtes war, nicht nur den Ring sondern auch die Altersklasse der Zweitkalbskühe zu gewinnen. Diese rangen mit den Drittkalbskühen um den Titel Bundessieger mittel. In den Ringen der Drittkalbskühen trat die bekannte Miami-Tochter Miracle der Betriebsgemeinschaft Leitersbuch, Berghülen an, die sich sowohl im Ring als auch in der Klasse souverän durchsetzen konnte, da sie neben einem sehr kompletten Seitenbild auch ein sehr drüsiges Euter mit hohem Hintereuterkörper zeigen konnte und sich auf einem sehr stilvollen Fundament bewegte. Zudem konnten in den Klassen der Drittkalbskühe auch die Mirolo-Tochter Ariane von Klaus Nägele, Öhningen sowie die Miami-Tochter Mia, die Mutter des Besamungsbullen Zappa, von Max Hartmann aus Aichstetten erfolgreich zeigen. Schließlich konnte sich die an diesem Tag unschlagbare Miami Miracle auch beim Titel der Bundesiegerin gegen die weitere Drittkalbskuhgewinnerin, Villeroy Hoffnung von Martin Hüttner aus Wassertrüdingen, durchsetzen und einen weiteren Bundestitel für die RBW erringen.
Bei den Viertkalbskühen war die RBW gleich mit drei Töchtern des Bullen Hutill ausgestattet. Priska und Harmonja stammen aus dem Betrieb Stier Schönenberg GbR, Untermünkheim und Bounty aus dem Betrieb Ernst Rau, Ebersbach. Priska, die bereits ihre Altersklasse auf der RBW-Schau im März 2023 gewinnen konnte, zeigte sich nun mit einem weiteren Kalb mit ihrem kompletten Körper und einem extrem hohen und stark beaderten Hintereuterkörper in Bestform und war auf Sieg gehandelt, musste sich sowohl im Ring als auch in der Altersklasse der hoch eleganten und stilvollen Hood-Tochter Phoenix von Christiane Böhm, Aufsess überraschender Weise geschlagen geben. Diese konnte sich schließlich auch als Bundessiegerin durchsetzen.
Bei den Kühen mit 5 Kälbern musste sich die Vlutlicht-Tochter Offerte von Daniel Schneider, Bühlerzell der späteren Bundesreservesiegerin, der Manuap-Tochter Uschina von Albert Schausbreitner, Eiselfing geschlagen geben, erzielte jedoch durch ihre Länge in der Mittelhand und sehr flüssige Bewegung einen sicheren zweiten Platz in ihrem Ring.
Speziell bei den Kühen mit 6 und mehr Kälbern war die RBW mit herausragender Qualität versehen. Hier wurde die erste Klasse von der Polaroid-Tochter Lineth der Mosandl GbR, Dietfurt gewonnen, die sich aber bei der Auswahl zum Klassensieg der bekannten Championkuh aus Ilshofen und Alsfeld, der Valot-Tochter Larissa von Josef Hilsenbek, Ellwangen, die zuvor ganz klar ihren eigenen Ring gewinnen konnte, geschlagen geben. In der gleichen Alterskategorie trat zudem die Ivan- Tochter Evian der Kuppler-Weidenbacher GbR, Schrozberg an.
Einen besonderen Leckerbissen stellten die beiden ältesten Kuhklassen dar. Die erste Klasse wurde von der völlig unverbrauchten und sehr kompakt im Euter vorgestellten Rave-Tochter Naomi von Franz Vordermayer, Riederring knapp vor der eleganten, sehr tiefrippigen Vogt-Tochter Gismiralda von der Mayer GbR, Nattheim gewonnen. Zudem trat die sehr kalibrige Irola-Tochter Kassel der Agrosilva GmbH, Ulm in dieser Klasse an, die sich einen dritten Platz ergattern konnte. Die zweite Klasse wurde jedoch von der Valot-Tochter Zora von der Hof Aischland Milch GbR, Weikersheim mit 9 Kälbern klar für sich entschieden. Diese Kuh zeigte ein völlig unverbrauchtes Fundament, viel Kaliber, eine gute Rippe und trotz des Alters noch eine überzeugende Frische. Die Auswahl zum Bundessieg machten jedoch Naomi und Larissa unter sich aus, wobei sich Reinhard Scherzer für das höher aufgehängte Euter und den mittleren Rahmen und damit für Naomi entschied, während Valot Larissa mit dem Reservebundessieg die Erfolgsreihe des Jahres 2023 fortschreiben konnte.
In der Summe war die Schau in Miesbach ein voller Erfolg für die RBW, die sich mit Unterstützung der Züchter und vor allem des Betreuungsteams nicht nur als erfolgreichster Einzelverband, sondern zudem auch als dominierendes Zuchtgebiet für funktionale und schöne Kühe bestätigen konnte. Reinhard Scherzer, der in seiner Auswahl vor allem auf komplette und typstarke Tiere setzte, zeigte sich vor allem bei den, vor allem von der RBW stark besetzten alten Kuhklassen enorm beeindruckt von den unverbrauchten, verdienten Kühen. Schließlich bedankte er sich bei allen Ausstellern und Züchtern sowie dem Publikum für die Teilnahme und Unterstützung und erklärte gleichzeitig nach einer 20-jährigen Richtertätigkeit seinen Abschied aus dem Richtgeschehen. In der Summe war die Schau in Miesbach eine sehr gute, auch international wahrgenommene Rassepräsentation der Rasse Fleckvieh, die vor allem in der Spitze herausragende Kühe zeigte. Eine Präsentation, die es auch verdient hätte, von der Politik angemessen wahrgenommen zu werden.
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