Das neue Vorstandsteam des Braunviehjungzüchterverbandes Baden-Württemberg blickte auf ein erfolgreiches Jahr 2022 auf der sehr gut besuchten Jahreshauptversammlung zurück. Den Mitgliedern wurde ein fachliches und geselliges Programm geboten, dass die Gemeinschaft förderte.
Das aktive Vereinsleben startet im Jahr 2022 mit der JHV im April, berichtete Schriftführerin Ronja Hepp in Ihrem Tätigkeitsbericht. Beim Praxistag im Mai ging es in den Kreis Sigmaringen zur Familie Dilger. Nach einer leckeren Stärkung wurden in Granheim, die Ferienhäuser der Familie Neher besichtigt. 60 Kinder, wenig Schlaf und viel Action war bei der Erlebnisnacht geboten. Zwei Tage mit Minigolf, Bogenschießen und Stalltafel designen ließ jede Menge neuer Freundschaften schließen. Zupacken und Arbeiten war beim Tag der offenen Tür auf dem St. Georgs Hof in Haisterkirch angesagt. Bewirtung, Bar und Grillen forderte eine große Organisation. Als Dank für die Verfügungstellung der Maschinenhalle halfen die Jungzüchter der Familie Kibler beim Umzug ihrer 250 Kühen in den Neuen Stall. Am JZ-Tag und beim Braunviehtag wurde Kaffee und Kuchen angeboten, herzlichen Dank an alle tatkräftigen Bäcker.
Die Lehr- und Fortbildungsmaßnahmen des Braunviehjungzüchterverbandes sind für die Mitglieder nahezu kostenfrei. Um diese zu finanzieren werden bei Veranstaltungen Tiere mitbetreut ebenso trägt der Kuchenverkauf und Spenden von Firmen zur Finanzierung bei. So konnte das abgelaufene Jahr mit einem positiven Kontostand abgeschlossen werden, berichtete Carmen Kreuzer und Maximilian Kranz im Kassenbericht.
Vier Bundesstaaten, 17 Farmen und 2.800 km im mittleren Westen besichtigten zehn Jungzüchter auf Ihrer USA Reise im Oktober. Daniel Schupp und Sebastian Dorn berichteten im Hauptvortrag von der Brown Swiss Zucht, Landwirtschaft und den American way of life. Nach 8 Stunden Flug und der geglückten Einreise in Chicago wurde das erste Quartier in La Crosse, direkt am Mississippi bezogen. Von hier aus ging es auf verschiedene Farmen. Port-Haven war die erst Farm in Minnesota. 250 Kühe alle weiblichen Tiere werden genomisch typisiert. Das Prefix HF steht für Hendel Farm. 10% seiner 500 Kühe sind Brown Swiss hier steht Lucky Carl Dreams die Mutter von HF-Design und Derringer. Matt, Pam und Karl Hendel sind auch im Holstein Bereich sehr aktiv und hat einige Rinder mit TPI über 3.000 und NM$ über 1150. Auf Hilltop Acres werden 450 Brown Swiss Kühe gemolken, die bei dreimaligem Melken über 12.700 kg 3,50% true Protein leisten. Auf der DeSu Farm in Iowa arbeitet Eric Houdeck ist Produkt Develompent Analyst für ABS. Bei ABS werden wöchentlich 17 bis 20 Rinder im IVF und ET genutzt. Das dominierende Thema beim Brown Swiss Kongress war Genomic. Die erfolgreichen Milchviehfarmen in USA typisieren alle Tiere und setzen gezielt gesextes Sperma auf die Besten ein.
Zwischendurch konnten die Jungzüchter bei der Sojabohnenernte mithelfen und besichtigten eine historische Farm, wie sie vor 150 Jahren im mittleren Westen typisch war. Aber auch das Gesellige bei Burger und kaltem amerikanischen Draft kam nicht zu Kurz. Es sogar in deutscher Tracht beim Oktoberfest am Mississippi gefeiert.
Mit über 2.800 ausgestellten Kühe aus USA und Kanada ist die World Dairy Expo die größte Rinderschau im Universum. Holstein, Jersy, Brown Swiss, Ayrshire und Gurneys werden gezeigt. Auffallend ist, dass über alle Rassen die Tiere extrem groß und scharf sind, anders als auf den besichtigten Farmen.
Auf allen Farmen wurden sie herzlich empfangen. Wirtschaftlich geht es den amerikanischen Milchviehhaltern gut. Der Milchpreis von 0,5 € und die moderaten Energie- und Futterkosten machen die Milcherzeugung rentabel. Ebenso sind die Produktionsauflagen wesentlich geringer als in Europa. Mit all diesen gewonnen Eindrücken ging es nach Chicago. Wo auf 400 Meter im Willis Tower noch einen grandiosen Blick über die Stadt und den Lake Huron genossen, bevor nach einem Frühstück in China Town, der Heimflug angetreten wurde.
Holsteinzüchter Thomas Wiethege, Halver lobte in seinem Grußwort das vielfältige Engagement und betonte die Wichtigkeit der Jugendarbeit des Verbandes. Die Vorstandschaft ehrte mit einem Q.-Eisgutschein und der neudesignten JZ-Mütze elf Jungzüchter für ihr erfolgreichen nationalen und internationalen Schauteilname. Die Ausscheidenden Vorstände Bianca Traut und Patrik Zimmermann erhielten einen Geschenkkorb als Dank für Ihre langjährigen Mitarbeit im Ausschuss des Jungzüchterverbandes.
Das Programm für das Jahr 2023 wird abwechslungsreich: Fitting Workshop, Spiel ohne Grenzen und und eine Bildungsreise in die Niederlande nur einige Punkte. Die Jahresaktivitäten gibt es als PDF-Download unter:
https://www.rind-bw.de/jungzuechter/termine-und-veranstaltungen/programmplan-2023-braunvieh-juengzuechter-bw-1283.html