„Die Wahl der Miss Main – Tauber“
Am Samstag, den 2. September fand in Weikersheim die Bezirksrindviehschau der Rinderzuchtvereins Main – Tauber in Kombination mit einem Kälbervorführwettbewerb statt. Der Rinderzuchtverein Main – Tauber ist der nördlichste Zuchtverein der Rinderunion Baden - Württemberg. Die Region gehört sicherlich nicht zu den viehstärksten Regionen im „Ländle“ allerdings wird hier auf sehr hohem Niveau gezüchtet. Stammen doch so bekannte Besamungsbullen wie Zaspin und Mirolo sowie die aktuell in der Ausgabe befindlichen Bullen Hölderlin, Höldur und Dayton von Zuchtbetrieben aus dieser Region. Zudem ist der Rinderzuchtverein Main – Tauber nach dem Zuchtverein Schwäbisch Hall der umsatzstärkste Zuchtverein nach Umsatz je Herdbuchkuh in Baden-Württemberg. Nach mehrjähriger Pause stellten 10 Zuchtbetriebe insgesamt 51 Kühe vor, wovon 41 erste Staatspreise, 5 Tiere 2. Staatspreise und 5 Tiere 1. Vereinspreise erhielten. Bei strahlendem Sonnenschein verfolgten mehrere hundert Zuschauer diese Veranstaltung.
Als Preisrichterin konnte die renommierte Expertin Verena Hussmann aus Feuchtwangen gewonnen werden. Frau Hussmann richtete zügig und sehr souverän und erläuterte in nachvollziehbarer Art ihre Entscheidungen.
Gerichtet wurden die Tiere insgesamt in 13 Ringen, aus denen es galt, die jeweiligen Sieger- und Reservesiegerkühe der jungen Klassen (bis 3 Abkalbungen) sowie der alten Klassen (4 und mehr Abkalbungen), sowie die beste Euter- und die beste Fleischkuh der Schau zu küren. On top wurde noch die beste Betriebssammlung als krönender Abschluss gekürt.
Im ersten Ring der ganz frischmelkenden Jungkühe siegte die euterstarke Mailand– Tochter Valerie von der Weber GbR aus Boxberg vor der kapitalen Eisbär – Tochter Tilly von der Hof Aischland Milch GbR aus Weikersheim. Im zweiten Ring lief die rahmige Mato – Tochter Baily von der Ott GbR aus Nassau vor der eleganten und euterstarken Malaga– Tochter Handy von Karsten Kappes aus Bobstadt. Den letzten Ring der Jungkühe entschied die komplette Isimo – Tochter Display von der Ott GbR aus Nassau vor der rahmigen Herzau – Tochter Rabia von Karsten Kappes aus Bobstadt für sich.
Zwei ganz starke Kühe der Hof Aischland Milch GbR aus Weikersheim liefen im ersten Ring der Zweitkalbskühe an der Spitze. Letztenlich entschied sich Frau Hussmann auch aufgrund der höheren Erstlaktation für die Hermelin – Tochter Glücksbärchen als Spitzenkuh vor der Remo– Tochter Zoey. Im nächsten Ring der Kühe mit zwei Kälbern lief die voll im Doppelnutzungstyp stehende Walot – Tochter Bluna der Ott GbR aus Nassau vor der euterstarken Warrior – Tochter Feli von der Habel GbR aus Weiler. Im nächsten Ring der Zweitkalbskühe siegte die euterstarke Mint– Tochter Safari von Familie Schmidt aus Schön vor der rahmigen Witonis – Tochter Lyoba von Karsten Kappes aus Bobstadt. Im abschließenden Ring der Zweitkalbskühe lief die mit glasklarem Fundament ausgestattete Mint – Tochter Dementer von Familie Schmidt aus Schön vor der leistungsstarken Votary -Tochter Bitary von der Habel GbR aus Weiler.
Im einzigen Ring der Kühe mit 3 Abkalbungen siegte die rahmige und tiefrippige Gucci – Tochter Romika von der Hofmann GbR aus Schwabhausen vor funktionalen Waban – Tochter Ramsel von Karsten Kappes aus Bobstadt.
Im nächsten Ring traten die Kühe mit 4 Abkalbungen an. Hier konnte aufgrund ihres starken Euters die Hugoboss – Tochter Bouquet von Familie Schmidt aus Schön den Spitzenplatz vor der enorm inhaltsstoffstarken Herzschlag– Tochter Haomi von Karsten Kappes aus Bobstadt erreichen.
Im ersten Ring der Kühe mit 5 bis 7 Abkalbungen siegte die harmonische Wobbler– Tochter Aperol von der Habel GbR aus Weiler vor der kapitalen Manuap – Tochter von der Hofmann GbR aus Schwabhausen. Den zweiten Ring dieser Altersklasse entschied die feinzellige Hall – Tochter Bahrein von Familie Schmidt aus Schön vor der züchterisch sehr interessanten Passion – Tochter Baccardi von der Habel GbR aus Weiler für sich.
Stolze 9 und 10 Abkalbungen konnten die Kühe des Richtrings 12 aufweisen. Hier siegte die mütterliche Halbschwester von Zaspin, die Wildwest – Tochter Burgl von der Habel GbR aus Weiler vor der zehnkälbrigen Rau – Tochter Elsa von der Hof Aischland GbR aus Weikersheim.
Spontaner Szenenapplaus wurde von den zahlreichen Zuschauern gespendet, als die älteste Kuh der Schau den Richtring betrat. Die noch immer rüstige Hostress – Tochter Unfug von Familie Schmidt aus Schön mit ihren bislang 12 Abkalbungen und über 115 000 kg Lebensleistung zeigte sich noch enorm frisch und beeindruckte auch die Preisrichterin Frau Hussmann.
Nun galt es aus den Ringsiegerinnen zunächst die Sieger- und Reservesiegerkuh jung zu wählen. Als Siegerkuh jung erkor Frau Hussmann die in allen Belangen überzeugende Walot – Tochter Bluna von Familie Ott aus Nassau. Den Reservesiegertitel erhielt die Hermelin – Tochter Glücksbärchen von der Hof Aischland Milch GbR.
Siegerkuh alt wurde die neunkälbrige und kapitale Wildwest – Tochter Baccardi von Familie Habel aus Weiler, den Titel Reservesieger alt erhielt die sechskälbrige Hall – Tochter Bahrein von Familie Schmidt.
Im Anschluss daran betraten die besten Fleischtiere der einzelnen Klassen den Richtring. Den Titel Fleischsiegering erhielt die Humpert – Tochter Hayda von Familie Ott aus Nassau.
Es war eine wahre Augenweide, als die besten Euterkühe zur Auswahl der Eutersiegerin den Richtring betraten. Sie verdeutlichten das hohe Niveau der Schau und untermauerten den enormen Zuchtfortschritt der Rasse Fleckvieh in den letzten 10 Jahren. Letztendlich wurde als beste Euterkuh der Schau die vierkälbrige Hugoboss – Tochter Bouquet von Familie Schmidt gekürt.
Als letzter Schauhöhepunkt fand die Wahl der besten Züchtersammlung statt. Sechs Zuchtbetriebe stellten sich mit jeweils 3 Kühen aus ihrem Schaukontingent diesem Wettbewerb. Das hier entscheidendste Kriterium ist die einheitlich hohe Qualität in der Gruppe. Die Preisrichterin sagte passend dazu, dass man an der Einzelzüchtersammlung am besten die züchterische Handschrift des Zuchtbetriebes und dessen gewünschten Typ Kuh erkennen kann. Familie Schmidt traf an diesem Tag mit den beiden Mint – Töchtern Demeter und Safari sowie der Mabuso Tochter Extra in der Sammlung am besten den Geschmack der Preisrichterin und freute sich über den Titel beste Einzelzüchtersammlung.
Zum Abschluss der rundum gelungenen Schau bedankte sich die Vereinsvorsitzende Sabine Ott bei der Preisrichterin mit einem Geschenkkorb und der Weikersheimer Bürgermeister Nick Schuppert überreichte allen Siegern eine von Franz Kurray geschnitzte Kuh als Preis.
Ein großer Publikumsmagnet ist wie jedes Jahr der Kälbervorführwettbewerb der Züchterjugend. Für viele der Nachwuchszüchterinnen und -züchter werden die Sommerferien für das Training des Kalbes genutzt, denn nicht jedes ist immer leicht zu bändigen. 18 Teilnehmer stellten sich in 5 Ringen den Preisrichterinnen Larissa Kübler aus Glashofen und Laura Kühnle aus Mittelrot. Schon im ersten Ring sah man die kleinen Profis am Werk. Kalb und Vorführer haben sich für den Wettbewerbstag fein rausgeputzt. Die jüngste Teilnehmerin mit ihren 4 Jahren war Marie Beck aus Weikersheim mit ihrem Kalb Ella. Die Siegerin des ersten Ringes war Charlotte Stolz aus Laudenbach mit ihrem Kalb Fenja. Im nächsten Ring konnte sich Anton Bender aus Sechselbach mit seiner Bea gegen die Konkurrenz behaupten. Im 3. Ring waren die Vorführerinnen und Vorführer zwischen 7 und 8 Jahren alt. Theresa Wolfert aus Laudenbach konnte mit ihrer Josefine die Preisrichterinnen mit ihrer professionellen Vorführleistung und ihrem Fachwissen überzeugen. Auch der 4. Ring machte es den Preisrichterinnen nicht leicht. Man sah wie viel Fleiß und Mühe sich die Kinder gaben. Jakob Bender aus Sechselbach mit seiner Bina hat hier das Rennen gemacht. Im letzten Ring sah man schon richtige Profis. David Weiland aus Oberschüpf mit seinem Max konnte mit einem guten Auftritt die Preisrichterinnen für sich gewinnen. Am Ende des Wettbewerbes bekamen alle einen Pokal oder eine Medaille. Die Süßigkeiten, Sachpreise und Fahrchips ließen die Kinderaugen leuchten und motivieren für die Teilnahme im nächsten Jahr.