Zuchtwertschätzung Fleckvieh

Neuer Zuchtwert für Klauengesundheit

Mit der Dezember-Zuchtwertschätzung wird zum ersten Mal für die Rasse Fleckvieh ein Zuchtwert für Klauengesundheit veröffentlicht. Dieser Zuchtwert basiert auf den Datenerhebungen von Landwirten, Klauenschneidern sowie Tierärzten und berücksichtigt mit Mortellaro, Limax, Weiße-Linie-Defekt, Klauengeschwüren, Ballenhornfäule und Klauenrehe 6 Merkmale, die mit weiteren Informationen aus den Abgangsursachen verstärkt werden. Damit können für die genomischen Kandidaten bereits Sicherheiten von 65 % erreicht werden. Dieses neue Merkmal erreicht eine Erblichkeit von 6,3 % und kann somit als erstes Hilfsmittel zur Förderung der robusten Kuh herangezogen werden. Es zeigt sich eine positive Beziehung zu Nutzungsdauer, Fundamentzuchtwert und Fitness, während eine leicht negative Beziehung zum Rahmen festzustellen ist. Zu verdanken ist dieser Zuchtwert vor allem all jenen Betrieben, die sich mit der Erfassung von Gesundheit und Klauenschnittdaten, vor allem in Herdentypisierungsbetrieben, beschäftigt haben. Allerdings ist es hierbei wichtig, dass neben Befunden beim Klauenschnitt auch die gesund befundeten Tiere erfasst werden, um die Aussagekraft der Zuchtwertschätzung zu verbessern. Die Top-Liste der Rasse Fleckvieh zeigt eine überraschend große Streuung bei den Zuchtwerten für Klauengesundheit (KGW), weshalb eine ausschließliche Selektion nach diesem Merkmal nicht zu empfehlen ist, um nicht zu großen Zuchtfortschritt in vielen anderen wichtigen Merkmalen zu verschenken.

Durch eine deutliche Verbesserung von Spartacus (+5 Punkte) gewinnen auch seine Söhne und Enkel erheblich und führen zu einer wesentlichen Umschichtung in der Top-Liste, in der sich die ersten Sputnik-Söhne sehr gut platzieren können. Hashtag verliert etwas an Zuchtwert, was auch seinen vielen Söhnen einige Plätze in der Top-Liste kostet. Höchster Sohn bleibt dennoch der Bulle Heiss (GZW 147) der auf die bekannte R-Familie von Dieter Bürger, Bad Windsheim zurückgeht und bereits einen breiten Einsatz als Bullenvater hinter sich hat. Er verspricht mittelrahmige Kühe mit korrekten Fundamenten und besten Eutern, die kürzere Striche haben werden. Sein Halbbruder Hayward platziert sich mit einem GZW von 141, zeigt fehlerfreies Exterieur und einen guten Klauengesundheitswert.

Obwohl Sisyphus einige Punkte abgeben muss, bleiben seine Söhne und Enkel hoch platziert. Skidoo, als Sisyphus-Sohn aus einer Hayabusa-Mutter kann sich bei GZW 143 bestätigen. Er wird knapp mittelrahmige Tiere mit besten Fitnesswerten hinterlassen, die sich durch gute Fruchtbarkeit und leichte Geburten auszeichnen. Mit Steyr wird demnächst auch der erste Senator-Sohn und damit Sisyphus-Enkel verfügbar sein. Er geht auf eine Zeiger zurück und war im Top Genetik-Angebot der Bundesschau. Er verspricht sehr hohe Milchmenge und eine gute Eutervererbung. Auch der Bulle Salzburg ist als Sunshine-Sohn bereits ein Sisyphus-Enkel und ist inzwischen verfügbar. Salzburg (GZW 141) geht auf eine Rolls-Mutter zurück, zeigt eine sehr hohe Milchmenge bei positiven Inhaltsstoffen, bringt eine deutliche Verbesserung der Melkbarkeit und Fruchtbarkeit und kann zur Verbesserung von Fundamenten und Eutern zur Erzeugung von mittelrahmigen Kühen breit eingesetzt werden. Dieser Sisyphus-Rückenwind lässt sich auch für die Söhne von Superboy und Spiritus erwarten, die in den nächsten Monaten anlaufen werden. Hier werden demnächst Savary (GZW 138; Superboy*Walot) und Spark (GZW 138; Spiritus*Hulio) in die Bullenempfehlung nachrücken. Savary verspricht hohe Milchmenge und positive Inhaltsstoffe in Kombination von gutem Format, fehlerfreien Fundament und besten Eutern. Spark wird neben sehr gutem Exterieur Fruchtbarkeit, Eutergesundheit und Nutzungsdauer verbessern.

Nachdem bereits im August mit Dayton der erste Deluxe-Sohn in den Einsatz gekommen ist, wird in den nächsten Monaten mit Ducktales der wohl kompletteste Deluxe-Sohn verfügbar werden. Ducktales geht auf eine Woiwode-Mutter zurück und hat seine Wurzeln in der Kuhfamilie von Wintertraum. Er zeigt optimales Format, beste Fundamente und wird nahezu jedes Eutermerkmal verbessern. Zudem hat er eine ideale Kombination aus sehr guter Melkbarkeit und Eutergesundheit.

Wintertraum musste in der Zuchtwertschätzung entsprechend der Abschreibung einen Punkt abgeben, was auch bei den Söhnen Wipoch, Windhuk, Wilmar und Wilby zu leichten Rückgängen geführt hat. Wontora, Wintertraum aus Hood, konnte sich dagegen bei GZW 139 bestätigen. Ebenfalls etwas zurückgegangen sind die Söhne von Hiroto, der drei Punkte eingebüßt hat, was auch zu vergleichbaren Rückgängen bei seinen Söhnen Hiroki, Hitachi und Hiroba geführt hat. Auch Hotrain, ebenfalls ein Hiroto-Sohn aus Weitblick, mit Wurzeln in der R-Familie von Dieter Bürger, Bad Windsheim musste sich auf GZW 140 korrigieren. Allen Hiroto-Söhnen gemeinsam bleibt jedoch die überzeugende Eutervererbung, die gute Fundamentvererbung und die ansprechende Milchmengenvererbung. Ähnliche Qualitäten zeigen die Hoeri-Söhne von denen Hoeldur, Hoelderlin und Henley im aktuellen Einsatz sind. Ergänzt wird diese Halbgeschwistergruppe durch Hoechst (GZW 135) und Honest (GZW 138). Honest hat eine Herzschlag-Mutter und Wille- Großmutter und wurde von der Helmle GbR, Rainau gezüchtet. Bei sehr guter Milchmenge vererbt er positive Inhaltsstoffe, fehlerfreie Fundamente, eine gute Klauengesundheit sowie beste Euter mit optimaler Strichform und -stellung. Hoechst wurde von Martin Knehr, Nellingen gezüchtet und geht auf eine Exklusiv-Mutter zurück. Bei sehr viel Rahmen wird er gute Euter vererben, die beste Vorderstrichplatzierung zeigen. Zudem kann er bei hoher Milchmenge positive Inhaltstoffe ausweisen.

Als interessante Blutalternative bietet sich demnächst der Bulle Vielzugut (GZW 138) an. Er ist als Vredo-Sohn aus einer Hokuspokus-Mutter, mit einer sehr guten Inhaltstoffvererbung ausgestattet und verspricht sehr gute Fundamente sowie beste Eutergesundheit. Zudem kommt demnächst mit Hinto (GZW 138) der erste Higgins-Sohn, der eine MA 17-Mutter besitzt. Er wurde von der Stier Schönenberg GbR, Untermünkheim gezüchtet. Wie sein Vater verspricht er viel Format und sehr gute Eutervererbung.

Als höchster hornloser Bulle kann sich Megastar P*S bei GZW 145 bestätigen und führt das sehr breit aufgestellte hornlose Angebot an. Mit Martinus aus Jaron kann er zudem als Outcross-Bulle eingesetzt werden. Aufgrund der großen Nachfrage wird er auf absehbare Zeit jedoch knapp verfügbar bleiben. Alternativ ist zudem Zisek P (GZW 139), der als Zitrus-Sohn aus einer Herzschlag-Mutter viel Milch und positive Inhaltsstoffe bringt. Er ist BH2-Anlageträger. Der Mercedes-Sohn Merdico P*S verliert nur entsprechend der Abschreibung und kann somit vom leichten Gewinn seines Vaters profitieren, ebenso wie sein reinerbiger Halbruder Mendes PP, der sich bei GZW 128 stabilisiert. Bestätigen können sich zudem Woozle PP (Waalkes*Mega) und Wigman P (Wiggerl P*S*Vollendet), die beide mit einem sehr hohen Niveau von GZW 136 hornlose Alternativen aufzeigen. Mit Mid PP (GZW 137) läuft zudem der erste Sohn von Meverik Pp* an, der auf eine Vidi Pp*-Mutter zurückgeht. Mit guter Rahmenvererbung und exzellenten Eutern bereichert er als höchster reinerbiger Bulle die Hornloszucht. Metropol P ist zudem ein neuer mischerbiger Mercado PP*-Sohn aus einer Hutera-Mutter, der viel Milch mit sehr überzeugendem Exterieur kombiniert, da er sowohl Format als auch Fundamente und Euter verbessern wird. Zudem zeigt er optimale Strichform und -platzierung.

Bei den geprüften Vererbern gibt es wenige positive Überraschungen. Die Liste wird von Zazu-Söhnen angeführt, während aus den aktuellsten 2019er Jahrgängen wenig Neuzugänge zu verzeichnen sind. Der bei uns breit genutzte Hermelin-Sohn Hamlet Pp* muss deutlich Rückgänge verzeichnen, was auch seine Söhne wie Hamilto PP, Handke P*S und Husim PP deutlich staucht. Die Ehrsam-Söhne Ephraim und Erasmus können sich durch knappe Leistungszuchtwerte nicht durchsetzen, weshalb das Augenmerk auf bekannten Bullen wie Mabuso, Mischko, Memphis und Verhaag bleibt. Während die Miami-Söhne Mabuso und Mischko leichte Rückgänge hinnehmen müssen, kann sich der Mirom-Sohn Memphis bei GZW 126 deutlich bestätigen. Erfreulich gesteigert hat sich zudem Zafon, der mit den ersten Töchtern auf GZW 133 zulegen kann, allerdings noch keinen offiziellen Nachkommenzuchtwert ausweisen darf. Neu in die Bullenempfehlung wird der Bulle McGyver genommen, der sich mit vielen Töchtern auf nun GZW 137 steigern konnte und bereits eine überzeugende Nachzucht präsentieren konnte. Er wird sehr gutes Exterieur, bei guter Leistung hinterlassen, allerdings ist auf die Eiweißprozente und Strichlänge zu achten.

Somit bleibt das Angebot der RBW auf die jüngste Generation an Bullen konzentriert, bei denen eine klare Selektion auf funktionales Exterieur und Leistung durchgeführt wurde. Gleichzeitig ist das Angebot sehr breit bei hornloser Genetik aufgestellt, das deutliche Blutalternativen aufweisen kann. Viele der Spitzenbullen sind zudem weiblich gesext verfügbar. Interessante reinerbig hornlose Bullen sind zudem auch männlich gesext vorhanden.


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