Mit Dacapo kann die RBW zusammen mit den Partnern Genostar und Greifenberg wieder auf die Nr. 1 der Brown Swiss-Zucht blicken. Dazu zeigen sich neben den verlässlichen Söhnen von Canyon auch viele Neueinsteiger, die ein sehr breit angelegtes Besamungsprogramm versprechen.
Mit Dacapo steigt ein Dane-Sohn aus eine Namur-Mutter aus einer Sinatra-Großmutter als neue Nummer 1 in die Top-Liste ein. Mit den Partnern Genostar und Greifenberg war es somit möglich, einen Ausnahmebullen, der in seiner Leistungsbereitschaft, seinen funktionalen Merkmalen und vor allem in allen Exterieurmerkmalen zu überzeugen weiß und sich mit deutlichem Abstand vor dem Rest des Feldes zeigt, zu platzieren. Er ist noch sehr jung und gerade erst in die Produktion eingestiegen, so dass Sperma vorerst nur für das Zuchtprogramm verfügbar sein wird.
Deutlich leichter verfügbar sind die Canyon-Söhne, allen voran die auf die Even Bounce-Familie zurückgehenden Vollbrüder Chagall und Caravaggio, die vom deutlichen Zuwachs des Vaters gewinnen können. Canyon kann sich nun mit 427 Töchtern auf GZW 133 um 5 Punkte verbessern, wobei er in Leistung und Fitness zulegen kann. Chagall und Caravaggio gewinnen ebenfalls in Leistung und Fitness und stoßen in die Top 20 vor. Ihr Halbbruder Portland bestätigt sich bei GZW 142 und bleibt der höchste Milchmengenvererber der Rasse.
Auch Amorie bestätigt sich mit weiteren Töchtern auf sehr hohem Niveau, so dass auch seine Söhne Arezzo und Albany bei GZW 140 und GZW 144 überragendes Niveau zeigen. Während Albany mittleres Format mit hoher Leistung verspricht, hat Arezzo seine Stärken in der Körpervererbung und in den fehlerfreien Becken.
Mit Ancona kommt ein später Austria-Sohn in den Einsatz (GZW 140), der neben einer überzeugenden Milchmengenvererbung auch gute Fundamente verspricht, während sein Halbbruder Akkon (Austria*Erwin) seinen Schwerpunkt in der positiven Inhaltsstoffvererbung zeigt.
Mit Visalia, Viterbo, Vincenzo, Savona, Haven, Cassidy und Chieto P laufen zudem eine große Anzahl an alternativen Blutführungen mit hohen Zuchtwerten auf. Visalia ist ein Virus-Sohn aus einer Volker-Mutter der durch sehr korrektes und komplettes Exterieur überzeugen kann. Er stammt aus der Kuhfamilie von Helau und überzeugt durch sehr gutes Format, korrekten Becken, besten Fundamente und fehlerfreie Euter auf sehr hohem Niveau. Da Muttersvater Volker, der erneut seine hohen Werte bestätigt, nicht mehr verfügbar ist, kann Visalia hier eine echte Alternative bilden, wird allerdings erst Ende Mai verfügbar sein.
Vincenzo ist ein Vassri-Sohn aus einer Antonov-Mutter, der neben einer sehr guten Leistung mit positiven Fettprozenten, sehr vitale Kälber verspricht und gute Körpervererbung hinterläßt. Sein Vollmacht-Halbbruder ist noch etwas stärker im Exterieur und kann zudem auf eine sehr gute Persistenz blicken. Beide Bullen wurden von Jürgen Held, Donaustetten gezüchtet und gehen auf den bekannten M-Stamm zurück.
Mit Savona verfügt die RBW über einen der höchsten und mit Abstand euterstärksten Sevilla-Söhne der Population. Savona geht auf Canyon und Jackman zurück und wurde von Hermann Miller, Gutenzell gezüchtet. Seine ausreichend großen stilvollen Töchter werden sehr gute, hochaufgehängte Euterkörper mit guter Euterbalance aufweisen.
Eine echte Alternative stellt auch Cassidy dar. Er ist als Cavallo-Sohn aus einer Namur-Mutter und Purpro-Großmutter von Franz-Josef Maier, Kirchberg gezogen. Er wird mittelrahmige Kühe mit guten Fundamenten und sehr guten Eutern hinterlassen. Er zeigt zudem eine gute Kombination aus Melkbarkeit und Eutergesundheit. Chieto P ist als hornloser Cavallo-Sohn mit Sicherheit einer der interessantesten Neueinsteiger. Er wird mittelgroße Kühe mit gut gestellten Beinen hinterlassen, die straff sitzende Euter mit etwas kürzeren Strichen aufweisen. Zudem wird er sehr viel Milch vererben, bei etwas knapperen Inhaltsstoffen. Aufgrund seiner väterlichen Blutalternative kann er den hornlosen Spitzenbullen ergänzen und somit das Hornlosgen auf sehr hohem Niveau in die Population tragen. Boxer P hält sich bei einen GZW von 138 und bleibt der interessanteste Hornlosbulle der Brown Swiss-Zucht.
Haven ist als Huge-Sohn (Bender*Simbaboy) echtes Outcross für die heimische Zucht und kann sowohl in den Inhaltsstoffen als auch in der Fundament- und Eutervererbung wesentliche Verbesserungen bringen. Auf die Melkbarkeit ist zu achten.
Da Bison mit Töchterergebnissen etwas an Boden verliert, müssen auch seine Söhne Botticelli und Barbour leichte Einbußen hinnehmen. Beide sind allerdings aufgrund ihrer Typvererbung interessante Kaliberverstärker, die zudem gute Becken hinterlassen werden. Piano kann sich mit Töchtern im Zuchtwert bestätigen, was auch seine Söhne Piaggio, Portland, Piemont und Piccard, abgesehen von der Abschreibung, unverändert interessant hält. Während Piaggio sich als Leistungsvererber mit durchschnittlichem Exterieur darstellt, der durch gute funktionale Merkmale punktet, ist Piemont bei hoher Milchmengenvererbung als Euterverbesserer nutzbar. Piccard bringt sehr viel Typ bei positiver Inhaltsstoffvererbung.
In der Summe zeigt die April-Zuchtwertschätzung ein breites Feld an neuen Bullen, die das solide und stabile Bullenspektrum der Wintersaison auf sehr hohem Niveau ergänzen können. Da es sich hierbei um sehr junge Bullen handelt, werden einige Bullen erst in den nächsten Wochen oder Monaten für die Breite verfügbar sein, sollten aber schon heute in Betracht gezogen werden. Nahezu alle Bullen, die mit der Produktion problemlos gestartet sind, sind bereits gesext verfügbar und ermöglichen einen breiten Einsatz zur Entwicklung der weiblichen Population.