Zuchtwertschätzung Brown Swiss

Neue Nummer 1

Mit der neuen Nummer 1 Portico und fünf Bullen unter den besten 10 kann die RBW ihre Dominanz in der Brown Swiss Zucht bestätigen. Zudem stammt auch der interessanteste neue geprüfte Bulle, Sansibar, von der RBW. Mit dem Klauengesundheitswert werden nun die in verschiedenen Herdentypisierungsprojekten angefallenen Daten in einem Zuchtwert umgesetzt, der für die Rasse Brown Swiss eine Erblichkeit von 10,6 % zeigt.

In der Zuchtwertschätzung Klauengesundheit (KGW) werden mit Mortellaro, Limax, Weiße-Linie-Defekt, Klauengeschwüre, Ballenhornfäule und Klauenrehe 6 verschiedene Merkmale genutzt, um die Gesundheit der Klaue zu beschreiben. Dabei fließen Daten von Klauenschneidern, Landwirten und Tierärzten aus Deutschland und Österreich ein, sowie Hilfsmerkmale aus den Abgangsursachen. Bei der Berücksichtigung der Daten ist es jedoch wichtig, dass neben den erfassten Befunden von erkrankten Klauen auch gesunde Kühe in der Klauenpflege erfasst werden. Nur die Erfassung auch von gesunden Kühen macht eine klare Differenzierung möglich, weshalb auch weiterhin intensiv an der Qualität der Erfassung gearbeitet werden muss, um eine genaue Vorhersage zu ermöglichen. Hier haben die Betriebe in den Herdentypisierungsprogrammen sehr gute Vorarbeit geleistet, weshalb die Lieferung von Gesundheits- und Klauendaten im Rahmen der Typisierungsprogramme vom Land mit Mitteln der GAK-Förderung unterstützt wird. Aktuell liegen die Sicherheiten von typisierten Brown Swiss-Kandidaten bei 56 % und sollten als Selektionskriterium noch nicht überbewertet werden. Ein deutlicher Informationszuwachs lässt jedoch deutlich steigende Sicherheiten in den nächsten Jahren erwarten.

Mit Portico und Dacapo besetzt die RBW gleich beide ersten Plätze in der Top-Liste. Während Dacapo (GZW 148), als Dane-Sohn bereits in den letzten beiden Zuchtwertschätzung ganz oben stand und somit massiv als Bullenvater genutzt worden war, kommt mit Portico ein sehr früher Piccard-Sohn aus einer Vassli-Mutter. Piano, Porticos Großvater, zeigt sich nun mit Nachkommenergebnissen sehr robust bei GZW 125, was seinen Söhnen wie z.B. Piccard aber auch Enkeln deutlich hilft. Portico wurde von Thomas Fickler, Waldmühle gezüchtet und geht über Vassli und Hegall auf Etpat zurück. Während Portico (GZW 148) sehr viel Milch mit gutem Rahmen, sehr guter Beckenlage und sehr korrekt ausgerichtete Euter zeigt, bringt sein Vollbruder Pescora (144) verträgliche Inhaltsstoffe und etwas längere Striche. Beide Bullen überzeugen zudem in Klauengesundheit, Kälbervitalität und vorderer Strichplatzierung; sie werden feinere, spätreife Kühe hinterlassen.

Ebenfalls neu sind die ersten Söhne von Nathan. Hier steigt mit Navaro der höchste Nathan-Sohn mit GZW 146 ein. Er geht auf eine Julau-Mutter und Husold-Großmutter des Betriebes Gebhard Diem aus Wangen zurück. Trotz der hohen Milchmenge hinterlässt er nahezu ausgeglichene Inhaltsstoffe. Seine Töchter werden in allen funktionalen Merkmalen überzeugen, bringen durchschnittliches Fundament und Euter mit optimalen Strichen sowie idealer Strichplatzierung. Auch seine Kälber lassen eine hervorragende Vitalität erwarten. Von Navaro ist demnächst bereits das erste gesexte Sperma verfügbar. Sein Halbbruder Narvick (GZW 145) geht auf eine Canyon-Mutter zurück und wurde von Andreas Hörmann, Unteropfingen gezüchtet. Er kann, bei ausreichendem Format, als Euterspezialist Verwendung finden, da er eine gute Euterbalance, ideale Striche und einen hohen Euterboden verspricht. Mit Network (GZW 143) steigt ebenfalls der höchste Sohn von New York im Besitz der RBW ein. Er geht auf Valid Vero der Bentele GbR, Grünkraut zurück und ist somit Halbbruder des Bullen Chanel. Network zeichnet sich durch positive Eiweißprozente, sehr gute Milchmenge, sehr viel Rahmen, beste Becken und ideale Robotereuter aus. Sein mütterlicher Halbbruder Chanel eröffnet den Reigen der Chagall-Söhne. Chanel kann sich, unterstützt durch den erneuten Zugewinn seines Großvaters Canyon, um einen Punkt auf nun GZW 142 verbessern und lässt mit Fundament 112 und Euter 121 keine Wünsche offen. Neben seinem harmonischen spätreifen Typ bringt er optimal gestellte Hinterbeine, einen idealen Umdreher und hoch aufgehängte Euter mit idealen Strichen. Sein väterlicher Halbbruder Cranach (GZW 139) geht als Chagall-Sohn auf eine Alpsee-Mutter der Keller GbR, Gutenzell zurück. Er verspricht sehr viel Milch, gutes Format und fehlerfreie Euter.

Zudem kommt demnächst mit Barolo der erste Bachelor-Sohn in den Einsatz, der mit Bachelor aus Canyon aus Anibay aus dem Zuchtbetrieb Ernst Rau, Bünzwangen stammt und sehr exterieurstark gezogen ist. Ebenfalls eine Blutalternative stellt der Bulle Voltesso dar, der als Vollmacht-Sohn auf eine Alpsee-Mutter zurückgeht und mittleres Format mit viel Milch, guten funktionalen Merkmalen und idealer Strichausrichtung kombiniert.

Bei den geprüften Vererbern kann Canyon erneut einige Punkte auf nun GZW 133 zulegen, was seinen Söhnen Chagall, Caravaggio sowie Cavallo, aber auch den Enkeln wie Cassidy, Chieto P, Chanel und Cranach stabil hohe Platzierungen beschert. Als überraschender Aufsteiger scheint der Sinatra-Sohn Sansibar auf, der mit weiteren Töchtern nun auf GZW 139 um 4 Punkte steigt. Er wird sehr viel Typ, beste Euter, mittlere Milchmenge und positive Eiweißprozente hinterlassen.

Erfreulich breit entwickelt sich das Spektrum der hornlosen Bullen. Die bereits eingesetzten Sagan-Söhne Sabra P, Scaro PP und Slater PP müssen nur die Abschreibungen der Dezember-Zuchtwertschätzung über sich ergehen lassen, können sich ansonsten stabil behaupten. Der Cavallo-Sohn Chieto P zeigt sich ebenfalls auf hohem Niveau von GZW 136 sehr stabil. Der Bison-Sohn Boxer P muss jedoch, durch starke Rückgänge seines Vaters durch neue Töchterinformationen, Bison verliert 6 Punkte, auch etwas Punkte abgeben und steht nun bei GZW 133. Aufgrund seiner kompletten Vererbung gehört er jedoch immer noch zu den interessantesten hornlosen Bullen der Rasse. Als neue hornlose Bullen steigen die Bullen Vichita P und Despot PP ein. Vichita P (GZW 129) ist ein Virus-Sohn aus einer Seasidebloom-Mutter des Betriebes Michael Schmaus, Rot a. d. Rot. Er kann auf ein sehr leistungsstarkes Mutterpapier blicken, das bei der Mutter auf eine Euterbewertung von 88 Punkten und einer Höchstleistung von 16.000 kg Milch verweisen kann. Vichita P wird sehr gute Fundamente mit bester Fessel sowie sehr hoch aufgehängte Euter vererben. Despot PP ist einer der höchsten reinerbig hornlosen Bullen nach Gesamtzuchtwert (GZW 133), der sich als Design aus Bison, gegen den fallenden Trend des Großvaters gut behaupten kann. Bei knapperer Milchmenge bringt er positive Inhaltstoffe, sehr harmonisches Exterieur und hochsitzende Euter mit hervorragender Strichplatzierung.

In der Summe sind mit der Dezemberzuchtwertschätzung die großen Überraschungen ausgeblieben. Die neuen Blutführungen lassen auch weiterhin einen zufriedenstellenden Zuchtfortschritt erwarten, zumal sich das Spektrum der hornlosen Bullen inzwischen etwas vielfältiger zeigt. Viele der Bullen sind inzwischen bereits gesext verfügbar und machen eine schnelle Entwicklung der Herden möglich.


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