Die kompletteste Kuh wurde Miss St. Märgen, die Pirmackestochter Cinderel von der Breiteckhof GbR in Gütenbach

Sechste Vorderwälderverbandsschau am 09.10.2022 in St. Märgen ein toller Erfolg

56 Kühe und vier Bullen, zwei Mutterkuhbullen, eine Mutterkuh mit Kalb und neun Züchterkinder mit Kälbern zeigten hohen Stand der Vorderwälderzucht

Herrliches Wetter gab der eindrucksvollen Veranstaltung einen entspannten Rahmen.

Die Veranstaltung in der Weißtannen- und Schwarzwaldhalle St. Märgen war ein ausgesprochener Zuschauermagnet. Schön war die Anbindung der Kühe im Freien vor der Halle eingerichtet und gut zur Halle hin zugeordnet. Verschiedene der Landwirtschaft vor- und nachgelagerte Firmen hatten ihre Stände aufgestellt.

Die vier Zuchtbullen und die Kälber der Jungzüchter waren in der Halle untergebracht, die Mutterkuh mit Kalb und die beiden Mutterkuhbullen vor der Halle. Die Schautiere wurden im Widerrist gemessen und gewogen. Die 56 Kühe erzielten im Schnitt 636 kg, die Widerristhöhe erreichte 139,3 cm. Damit waren die Kühe 10 kg schwerer und 0,3 cm kleiner als vor fünf Jahren. Einige Kühe lagen in Größe und Gewicht über dem Zuchtziel von 138 cm Widerrist und 650 kg Gewicht. Generell kann gesagt werden, dass die Unterschiede zwischen den Tieren teilweise so gering waren, dass die Preisrichter Clara Dompert, Andreas Steiert und Dr. Franz Maus aufs Äußerste gefordert waren.

Drei der vier Zuchtbullen waren Besamungsbullen, die nach der Samenentnahme im Natursprung eingesetzt sind. Siegerbulle wurde der Wartebulle Ramos, ein Reussohn aus einer Radraultochter. Er war 2 3/4 alt, maß 148 cm im Widerrist und wog 1.030 kg. Er zeigte eine sehr gute Fleischfülle mit Note 8, in der Äußeren Erscheinung erhielt er die Note gut = 7. Klaus Riesle aus Gütenbach hat ihn gezüchtet und auf seinem Betrieb ist er auch im Deckeinsatz. Seine Mutter Wella war auch in St. Märgen, wir hören später mehr von ihr.

Den Reservesieg landete der Iggusssohn Iggupir, auch er war mit 8 in Bemuskelung und 7 in Äußerer Erscheinung bewertet. Mit 3 ½ Jahren war er der älteste Bursche, er maß 147 cm im Widerrist und wog 1.050 kg und war damit der schwerste Bulle. Gerhard Klausmann aus St. Georgen-Stockburg ist der Besitzer, gezüchtet wurde Iggupir von Klaus Duffner aus Haslach.

Drittplatziert war der zweijährige Iscosohn Ispir im Besitz von Thomas Huber aus Görwihl und gezüchtet von der Breiteckhof GbR in Gütenbach. Er wurde mit 7 in Bemuskelung und 6 in der Äußeren Erscheinung eintaxiert und landete damit vor Radetzky, einem Ragossohn, der je mit 6 in Bemuskelung und Äußerer Erscheinung eintaxiert war. Stefan Weiss aus Schönwald hat ihn gezüchtet, er ist im Deckeinsatz bei Andreas Schwär in St. Märgen. Er befindet sich momentan im Testeinsatz.

In acht Ringen - nach Anzahl Kalbungen eingeteilt - wurden die Kühe gerichtet. Mit 13 Kühen war die Jungkuhklasse gut vertreten und qualitativ auf einem hohen Niveau. Im ersten Ring siegte die Reustochter Florence von der Breiteckhof GbR aus Gütenbach, eine Halbschwester zu Ramos, vor der Iggardiantochter Sandra von Stefan Weiss aus Schönwald. Dritte wurde die Rapirgartochter Veilchen von Ludwig Kopf aus Seelbach.

Im zweiten Ring siegte Tobias Herrmann aus Gütenbach mit der weiteren Iggardiantochter Faja vor der Iggusstochter Siesta von Stefan Weiss aus Schönwald. 15 Kühe traten mit zwei Abkalbungen an. Hier bestach im ersten Ring die Igpiraldotochter Carmen von Alexander Schwär aus St. Peter gefolgt von der Scala, einer weiteren Iggardiantochter von Stefan Weiss aus Schönwald. Im zweiten Ring der Zweitkalbskühe siegte Resi von der Breiteckhof GbR in Gütenbach, eine sehr leistungsbereite Kuh mit dem aktuellen Besamungsbullen Gipirgi zum Vater. Zweitplaziert war die Pirogrontochter Enzia von Chrstoph Gfell aus Lenzkirch-Kappel.

19 Kühe in drei Ringen gab es in der Königsklasse drei- bis fünfmal abgekalbt. Im ersten siegte die Pirmackestochter Cinderel von der Breiteckhof GbR aus Gütenbach mit GZW 119 vor der Iggardiantochter Walda von Klaus Duffner aus Haslach, dritte wurde die Piwertochter Spezi von Gerhard Klausmann aus St. Georgen-Stockburg. Im zweiten Ring hatte die Ultratochter Betti von der Breiteckhof GbR in Gütenbach die Nase vorn mit 123 GZW vor der Marfiotochter Fenja von Ludwig Kopf aus Seelbach mit 117 GZW. Dritte wurde die Pirbrachytochter Blenki von Stefan Weiss aus Schönwald mit GZW 120.

Im dritten Ring siegte die Gioraultochter Isa von der Grundhof GbR in T.-N.-Langenordnach vor der Igachytochter Lilli von Markus Scherer aus St. Peter. Drittplatziert war die Olefaztochter Flecki von der Breiteckhof GbR in Gütenbach. Der letzte Ring wurde von den Altkühen mit sechs bis neun Kälbern bestritten. Es ist beindruckend, wenn in dieser Kategorie neun Kühe teilnehmen. Hier siegte die Radraultochter Wella von der Breiteckhof GbR aus Gütenbach und wurde Altkuhsiegerin. Sie hatte sechs Mal abgekalbt und erzielte einen GZW von 122. Sieben Kalbungen hatte die zweitplatzierte Pirobtochter Flambi von Tobias Hermann auch aus Gütenbach. Damit wurde sie Reservealtkuhsiegerin.

Allen Tieren konnte ein I. Staatspreis zuerkannt werden.

Jungkuhsiegerin wurde in der Auswahl von acht Kühen mit einem und zwei Kälbern die Reustochter Florence von der Breiteckhof GbR aus Gütenbach. Ausschlaggebend war das etwas bessere Euter gegenüber der zweitplatzierten Faja, einer Iggardiantochter von Tobias Hermann, ebenfalls aus Gütenbach. Beide hatten einmal abgekalbt. Drittpatziert wurde die Igpiraldotochter Carmen von Alexander Schwär aus St. Peter. Sechs Kühe fochten um den Sieg der Mittelaltersiegerin mit drei bis fünf Kalbungen. Hier siegte die kompletteste Kuh der Schau, die Pirmackestochter Cinderel von der Breiteckhof GbR aus Gütenbach. Sie hatte dreimal abgekalbt. Es folgte die Ultratochter Betti vom gleichen Betrieb. Drittplatziert war die Gioraultochter Isa von Grundhof GbR in T.-N.-Langenordnach.

Die gute Schauqualität sieht man auch daran, dass acht Kühe um den Fleisch-, zwölf um den Fundament- und neun Kühe um den Eutersieg im Wettbewerb waren. Fleischsiegerin wurde die Pirobtochter Flambi von Tobias Hermann aus Gütenbach. Sie war auch in der Fundamentauswahl. Den Reservesieg landete die Radraultochter Dunja von der Breiteckhof GbR in Gütenbach. Fulminat war die Fundamentauswahl, es waren vier Kühe mehr in der Auswahl als 2017. Beste wurde die Ringsiegerin mit zwei Abkalbungen, die Igpiraldotochter Carmen von Alexander Schwär in St. Peter. Der Reservesieg ging an die Radraultochter Dunja von der Breiteckhof GbR in Gütenbach. Sie war bemerkenswerter Weise auch in der Fleisch- und in der Euterauswahl.

Die Konkurrenz ums beste Euter war wiederum sehr spannend. Nach längerer Suche wurde die Radraultochter Wella von der Breiteckhof GbR in Gütenbach vorne hingestellt. Mit ihren sechs Abkalbungen führte in Punkto Eutersitz und –verteilung, Stichstellung und –qualität kein Weg an ihr vorbei. Zweite wurde die Ringsiegerin mit zwei Abkalbungen, die Gipirgitochter Resi aus dem gleichen Betrieb.

Gekürt wurde die Kuh mit dem höchsten Eiweißgehalt. Die Igavannitochter Nadia von Christoph Gfell aus Lenzkirch-Kappel siegte hier mit 3,83 %. Dahinter landete mit 3,76 % die Piwertochter Spezi von Gerhard Klausmann aus St. Georgen- Stockburg. Die höchste Lebensleistung aller Schaukühe hatte die Pirastochter Alfa von Bernhard Rombach aus Stegen-Eschbach mit 55.698 kg und 3.990 Fett- und Eiweißkilogramm. Die zweithöchste erzielte die Olerackotochter Nina von Alexander Schwär aus St. Peter mit 47.681 kg und 3.874 Fett- und Eiweißkilogramm. Die Kuh mit der besten Fruchtbarkeit wurde die Iggusstochter Sarah, mit 7 Abkalbungen erzielte sie 361 Tage Zwischenkalbezeit bei 26 Monaten Erstkalbealter.

Zur Miss St. Märgen wurde die Pirmackestochter Cinderel von der Breiteckhof GbR in Gütenbach gekürt.

Exemplarisch für die Mutterkuhhaltung in Reinzucht stellte Winfried Ketterer aus Tennenbronn eine langlebige gut bemuskelte Mutterkuh mit ihrem weiblichen Absetzer von Anfang Juni geboren aus. Des Weiteren waren zwei genetisch hornlose Mutterkuhbullen, 14 Monaten alt ausgestellt. Sie zeigten den gewünschten Fleischansatz in Reinzucht und werden erfolgreich über die EZG Bio Weiderind Schwarzwald vermarktet. Die Dorer Urishof GbR in Eisenbach-Schollach stellten die beiden Burschen aus.

Ein Kälbervorführwettbewerb mit neun Züchterkindern erfreute die Kinder und die Zuschauer gleichermaßen. Nach einem Kurzinterview durch Christiane Willmann und Zuchtleiter Dr. Franz Maus zeigten die Kinder, wie sie mit ihren Kälbern laufen konnten. Mit Bravour wurde diese Aufgabe in der Weißtannenhalle bestanden, stolz nahmen die Kinder die Urkunden, die RBW-Pokale und Kälberglocken entgegen.

Anschließend nahm dankenswerter Weise der pensionierte Pfarrer von Lenzkirch, August Schuler vor der Siegertierkulisse die Segnung vor.

Geehrt wurden die Züchter der Zweiteinsatzbullen, die seit der letzten Verbandsschau 2017 ausgewählt wurden. Es sind acht Bullen, die von sechs Züchtern abstammten. Piwer von Hans-Georg Eble, Glottertal, Olefaz und Gipirgi von Roland Fichter aus St. Georgen- Oberkirnach, Igragar PP von Josef Nopper aus Gutach-Biederbach, Igamack I und Radgipa von Klaus Riesle, Gütenbach, Magnus von Wendelin Schwär aus St. Märgen und Gipig von Stefan Weiss aus Schönwald. Eine Urkunde und ein Foto der Bullen wurde als kleine Erinnerung überreicht.

Die sehr erfolgreiche Schau schloss ab mit der Auflösung des Schätzwettbewerbs für das schwerste Tier und mit der Tombolaverlosung. Vier Personen gewannen mit dem exakt geschätzten Gewicht von 1.050 kg für den Reservesiegerbullen Iggupir, es sind dies Johanna Hermann aus Schluchsee, Petra Metzger aus Lenzkirch, Agnes Schwer aus Schönwald und Johannes Weisser aus Buchenberg. Ein genetisch hornloses Vorderwälderkuhkalb, dessen Mutter und Vater auch auf der Schau mitmachten, war der Hauptpreis und wurde gewonnen vom Betrieb Anton Rombach aus Stegen- Eschbach.

Schön war, dass sich einige Betriebe zum ersten Mal an der Verbandsschau beteiligten. Man kann sagen, dieser Tag in St. Märgen wird mit allem Drum und Dran einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen.

Viele weitere Fotos finden Sie auf unserem RBW-Online-Fotoalbum (von Ramona Kaltenbach)

Dr. Franz Maus, Fotos: Ramona Kaltenbach


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