Rückblick und Blick in die Zukunft

Rückblick und Blick in die Zukunft

Während der Vertreterversammlung der RBW am 24.6.2022 in Ulm-Seligweiler, konnte die RBW auf ein erfolgreiches, aber sehr schwieriges Jahr 2021 zurückblicken und spannte gleichzeitig den Bogen für eine mögliche Weiterentwicklung der Organisation.

Bereits in seiner Eröffnung konnte der Vorsitzende der Rinderunion Baden-Württemberg e.V. (RBW) Josef Volkwein auf der sehr gut besuchten Vertreterversammlung in Eckpunkten das noch zufriedenstellende Finanzergebnis in den wirtschaftlichen und politischen Rahmen des agrarischen Umfeldes rücken. Dabei bedankte sich der Vorsitzende beim Ministerium für die intensive Unterstützung, die es möglich machte, nicht nur wegweisende Projekte wie Fleckfficient und KlimaFit zu ermöglichen, sondern auch mittels der Förderung zur Gesundheit und Robustheit die Genotypisierung von ganzen Herden als Standardmanagementinstrument in der Breite zu etablieren.

Zudem hob Herr Volkwein hervor, dass mit knapp 300.000 produzierten Dosen an gesextem Samen in der eigenen Sexing Station in Bad Waldsee alle Erwartungen weit übertroffen worden sind und somit der Grundstein für die Etablierung einer zukunftsträchtigen Technologie in ihrer breiten Anwendung gelegt worden sei. Bei sinkenden Kuhzahlen und Besamungszahlen konnte das Gesamtvolumen an Samenverkäufen, v.a. in andere Gebiete ausgedehnt werden. Gleichzeitig legten die Tierverkäufe, bedingt durch eine sehr flotte Marktlage leicht zu.

Diese positive Marktlage setzte sich im ersten Halbjahr 2022 fort, wurde jedoch ausgebremst von der deutlichen Knappheit an Kälbern und Großvieh. In der Summe konnte ein knapp ausgeglichenes Ergebnis für das Jahr 2021 ausgewiesen werden und somit deutlich besser abgeschnitten werden, als dies der Haushaltsvoranschlag erwarten ließ. Somit war es für die Vertreterversammlung selbstverständlich, sowohl Vorstandschaft als auch Geschäftsführung einstimmig zu entlasten und den Jahresabschluss in der vorgelegten Form zu beschließen.

In einem separaten Tagesordnungspunkt beschäftigte sich die Vertreterversammlung mit der künftigen strategischen Ausrichtung der Organisation. Da sich in den letzten 20 Jahren die Zahl der Besamungen mehr als halbiert hat und die Anzahl der milchviehhaltenden Betriebe in den letzten 10 Jahren auf nun weniger als 6.000 halbiert wurde, sieht die Vorstandschaft der RBW dringenden Handlungsbedarf, um die intensiven Zuchtprogramme, die jährlich ein Volumen von mehr als 3 Mio. € aufbrauchen, auch dauerhaft umzusetzen und damit Zucht in bäuerlicher Hand zu halten. In den einführenden Stellungnahmen von Josef Volkwein und Joachim Keller, stellv. Vorsitzender RBW, wurde deutlich, dass in den letzten Jahren viele Optionen geprüft worden seien.

Mit dem nun der Vertreterversammlung vorgestellten Konzept sieht sich die Vorstandschaft die RBW in der Lage, auch weiterhin den Ansprüchen der bäuerlichen Rinderzuchtorganisation gerecht zu werden, die Mitglieder in der Fläche zu betreuen, hochwertige Zuchtprogramme umzusetzen und gleichzeitig auf den sich gerade beschleunigenden Strukturwandel und politischen Druck auf die Tierhaltung zu reagieren. Zudem können Absatzmärkte für Sperma und Zuchtvieh gesichert werden, zumal die Organisation deutlich näher an die wichtigsten Mastregionen in Deutschland heranrückt.

Die Vorstandschaft stellte deshalb der Vertreterversammlung das Konzept vor, mit der Rinderunion West eG (RUW) mit Sitz in Münster (Westfalen) eine gemeinsame Firma zu gründen, auf der das gesamte operative Geschäft konzentriert werden soll und damit eine Verschmelzung dieser beiden Organisationen auf Augenhöhe ermöglicht. Damit entstünde mit 300 Mitarbeitern, 500.000 Herdbuchkühen, und 600.000 Erstbesamungen eine der größten deutschen Züchtervereinigungen und Besamungsstationen, die mit ihren Geschäftsfeldern Tiervermarktung, Besamung und Zuchtprogramme in gewohnter Weise als Dienstleister für Mitgliedsbetriebe zur Verfügung stünde. Ziel solle es sein, mit gleicher Personalstärke im Außendienst, trotz der Größe des Gebietes, dicht an den Bedürfnissen der Mitglieder zu bleiben und gleichzeitig als attraktiver Arbeitgeber auch weiterhin hochqualifiziertes und motiviertes Personal zu binden.

Nach intensiver und zum Teil sehr lösungsorientierter Diskussion wurde noch keine Beschlusslage herbeigeführt, dennoch konnte sich Ingrid Epting, stellv. Vorsitzende RBW, das Votum abholen, dass dieser Weg weiterverfolgt werden kann. Zudem wurde vereinbart, in weiteren Informationsveranstaltungen die Vertreter auf aktuellem Stand zu halten, um dann im Herbst die erforderlichen Entscheidungen auf Basis von final diskutierten Konzepten zu beschließen. Ziel ist es, die neue Organisation zum 01.01.2023 mit Leben zu erfüllen.

Zudem konnten erfolgreiche Zuchtbetriebe als Züchter des Jahres geehrt werden. Dabei werden in einem Punktekatalog neben Schauerfolgen, Dauerleistungskühen vor allem die züchterischen Beteiligungen im heimischen Zuchtprogramm und die daraus resultierenden Bullen bewertet. Bei den Rassen Fleckvieh, Holsteins und Brown Swiss konnten in diesem Jahr jeweils Betriebe geehrt werden, die durch eine große Anzahl von Besamungsbullen im eigenen Programm überzeugten.

Für die Rasse Fleckvieh konnte Alfred Berger, Mieterkingen neben anderen züchterischen Erfolgen vor allem für die Bullen Erasmus, Ephraim, Matif P, Mauritius und Vikins P geehrt werden.

Für die Rasse Holstein konnte die Erthle GbR, Eggingen u.a. für die Bullen Carson, Griffon, Canitz und Mardic geehrt werden.

Bei der Rasse Brown Swiss wurde für die Bullen Albany, Douglas und Piaggio der Betrieb Werner Frey, Rot a.d. Rot ausgezeichnet.

Mit der Marketing-Münze des Verbandes konnten zudem Thomas Schmidt, Creglingen; Markus und Kerstin Mock GbR, Markdorf und Helmut Schöllhorn, Ummendorf ausgezeichnet werden.


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